Frankfurt (ots) –
– Konjunkturaufschwung belebt Nachfrage nach klassischen
KfW-Förderkrediten für den Mittelstand – Dr. Schröder: „Wir bereiten uns auf die Unterstützung der
Energiewende vor.“
Die KfW Bankengruppe hat im ersten Quartal 2011 ein Gesamtfördervolumen von 22,7 Mrd. EUR (1. Quartal 2010: 17,8 Mrd. EUR) zugesagt. Davon sind 19,2 Mrd. EUR (15,6 Mrd. EUR) in die Förderung von Wirtschaft, Umwelt, Wohnen und Bildung in Deutschland geflossen. In der Mittelstandsförderung hat das planmäßige Auslaufen der Konjunkturprogramme erwartungsgemäß zu einem niedrigeren Zusagevolumen als im Vorjahresquartal geführt. Gleichzeitig zog die Nachfrage nach den klassischen Förderkrediten für den Mittelstand durch den konjunkturellen Aufschwung an. Stabil auf demselben Niveau blieb das Ergebnis des Geschäftsbereichs KfW Privatkundenbank mit den Förderfeldern Wohnen und Bildung. Durch einen Vorzieheffekt ist das Ergebnis des Geschäftsbereichs KfW Kommunalbank geprägt: Die Rahmenverträge zur allgemeinen Refinanzierung von Landesförderinstituten wurden bereits im ersten Quartal abgeschlossen. 2010 fanden diese Vertragsabschlüsse hingegen im Zeitraum der ersten fünf Monate und damit auch im zweiten Quartal statt. Dadurch lag das Zusagevolumen des Geschäftsbereichs mit fast 8 Mrd. EUR deutlich über dem Vorjahreswert von 3,1 Mrd. EUR. Ohne diesen Effekt würde das Neugeschäftsvolumen der KfW ungefähr das Niveau des Vorjahres erreichen. Das internationale Geschäft der KfW hat sich mit Zusagen in Höhe von 3,6 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR) erfreulich entwickelt. Aufgrund der konjunkturellen Erholung erzielte die Export- und Projektfinanzierung eine deutliche Geschäftsbelebung.
„Die Nachfrage nach KfW-Förderkrediten entwickelt sich positiv. Wir erkennen, dass Unternehmen und Private den konjunkturellen Aufschwung bei weiterhin niedrigem Zinsniveau nutzen, wieder in Maschinen und den Wohnungsbau zu investieren“, sagte Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. „Als im Umwelt- und Klimaschutz engagierte Förderbank bereiten wir uns derzeit darauf vor, Unternehmen, Institutionen und Bürger mit besonderen Förderangeboten bei der Umsetzung der Energiewende zu unterstützen.“ Mit einem Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen* von 588 Mio. EUR (628 Mio. EUR) per 31.03.2011 hat die KfW Bankengruppe die positive Ergebnisentwicklung des Geschäftsjahres 2010 erfolgreich fortgeführt. Der Konzerngewinn nach IFRS-Effekten liegt mit 1.021 Mio. EUR sogar über dem Vorjahreswert von 575 Mio. EUR.
„Die Ergebnisentwicklung im ersten Quartal 2011 ist erfreulich, allerdings ist eine Hochrechnung auf das Jahresergebnis durch die überzeichnenden IFRS-Effekte sowie das im ersten Quartal wieder positive Bewertungsergebnis insbesondere im Kreditbereich nicht möglich“, so Dr. Schröder weiter.
Das Betriebsergebnis vor Bewertungen liegt mit 509 Mio. EUR zwar unter dem sehr guten Vorjahreswert von 567 Mio. EUR, erreicht aber nach wie vor ein hohes Niveau. Der Zinsüberschuss als wichtigste Ertragsquelle liegt trotz leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr auf historisch weiter hohem Niveau von 624 Mio. EUR (665 Mio. EUR), resultierend aus dem weiterhin sehr niedrigen Zinsniveau, insbesondere im kurzfristigen Bereich. Die Zinsverbilligungsleistungen liegen gegenüber dem Vorjahr bei unveränderten 139 Mio. EUR.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft konnte aufgrund der sich weiter fortsetzenden wirtschaftlichen Erholung in einzelnen Geschäftssegmenten netto um insgesamt 71 Mio. EUR reduziert werden. Im Vergleichszeitraum waren noch Belastungen von 123 Mio. EUR entstanden.
Aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio des Konzerns resultierte insgesamt ein positiver Ergebniseffekt von 23 Mio. EUR (125 Mio. EUR). Darüber hinaus haben sich die stillen Lasten bei den Wertpapieren im Vergleich zum 31.12.2010 substantiell um 162 Mio. EUR auf 733 Mio. EUR verringert.
Die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung von Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, haben mit 433 Mio. EUR (53 Mio. EUR Aufwand) das Bewertungsergebnis deutlich erhöht. Grund hierfür sind Umkehreffekte aus den Vorjahren, der schwache US-Dollar sowie steigende Zinsen.
Ergebnisse der Förderaktivitäten der Geschäftsbereiche im Einzelnen
Das Fördervolumen des Geschäftsbereichs KfW Mittelstandsbank ist mit 5,6 Mrd. EUR planungsgemäß niedriger als im Vorjahresquartal (7,3 Mrd. EUR) ausgefallen. Im Wesentlichen ist dies auf das Auslaufen der Konjunkturprogramme der Bundesregierung zum Jahresende 2010 zurückzuführen. Die Fortsetzung des Konjunkturaufschwungs wirkte sich hingegen positiv auf die Nachfrage nach den regulären Förderkrediten aus. So stieg bspw. die Nachfrage nach dem KfW-Unternehmerkredit von 1,6 Mrd. EUR auf 2,4 Mrd. EUR. Insgesamt sank das Zusagevolumen im Förderbereich Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung von 4,6 Mrd. EUR auf 3,2 Mrd. EUR. Gleiches gilt für das Förderfeld Umwelt, in dem ein Zusagevolumen von 1,9 Mrd. EUR (2,6 Mrd. EUR) erzielt wurde. Der Rückgang ist hier im Wesentlichen dem Auslaufen des Ergänzungsprogramms Erneuerbare Energien, das ebenfalls Bestandteil der Konjunkturprogramme der Bundesregierung war, zuzuschreiben.
Das Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank liegt mit 4,5 Mrd. EUR leicht unter dem Niveau des 1. Quartals 2010 (4,6 Mrd. EUR). Positiv hervorzuheben ist auch die weiterhin sehr hohe Nachfrage im Programm Energieeffizient Bauen in Höhe von 1,0 Mrd. EUR (0,9 Mrd. EUR). Das Zusagevolumen in der Bildungsfinanzierung ist auf 478 Mio. EUR (441 Mio. EUR) gestiegen; hierbei hat der KfW-Studienkredit unverändert den größten Anteil.
Im Geschäftsbereich KfW Kommunalbank ist das Zusagevolumen von 3,7 Mrd. EUR auf 9 Mrd. EUR gestiegen. Dabei legte die Infrastrukturförderung mit einem Plus von 72 % auf 1,1 Mrd. EUR deutlich zu (0,6 Mrd. EUR). Nach Auslaufen der Investitionsoffensive Infrastruktur (Bestandteil des Konjunkturpakets I der Bundesregierung) im Dezember 2010 wurden die von der KfW aus eigenen Mitteln verbilligten Förderangebote für die kommunale und soziale Infrastruktur wieder stärker nachgefragt. Die Verträge im Globaldarlehensgeschäft der Allgemeinen Refinanzierung wurden im laufenden Jahr früher als im Vorjahr geschlossen.
Im Geschäftsbereich Export- und Projektfinanzierung, das innerhalb der KfW Bankengruppe durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde Neugeschäft in Höhe von 2,8 Mrd. EUR (1,3 Mrd. EUR) zugesagt. Der Zuwachs ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich im Vorjahr angebahnte Transaktionen ins neue Jahr verschoben haben. Das erste Quartal zeichnete sich insbesondere durch ein hohes Zusagevolumen im Sektor Luftfahrt und Schienenverkehr aus.
Im Geschäftsbereich Förderung Entwicklungs- und Transformationsländer hat die KfW Entwicklungsbank im ersten Quartal 2011 Fördermittel in Höhe von 0,7 Mrd. EUR zugesagt. Damit liegt das Fördervolumen über dem Niveau des Vorjahres (0,6 Mrd. EUR). Zusätzlich zu den Mitteln aus dem Bundeshaushalt mobilisierte die KfW weitere Mittel in Höhe von 445 Mio. EUR. Die DEG konnte ein Zusagevolumen in Höhe von 136 Mio. EUR (104 Mio. EUR) realisieren. Nach Sektoren betrachtet entfiel ein Großteil der Neuzusagen auf Projekte im Finanzsektor, der regionale Schwerpunkt liegt in Lateinamerika.
Am Verbriefungsmarkt setzt sich die im letzten Jahr begonnene moderate Erholung fort. Im ersten Quartal hat sich die KfW mit einem Betrag in Höhe von 0,1 Mrd. EUR an einer Verbriefung von deutschen Leasingforderungen beteiligt. Die KfW wird 2011 vor allem Mittelstands- und Leasingtransaktionen unterstützen, um die Finanzierungsbasis des Mittelstands im Aufschwung zu stärken.
Im ersten Quartal 2011 nahm die KfW an den internationalen Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von 26,8 Mrd. EUR auf. Mit 59 % trugen maßgeblich großvolumige Benchmarkanleihen (in Euro oder US-Dollar) zum Erreichen dieses Refinanzierungsergebnisses bei. Insgesamt konnten in 120 Einzeltransaktionen Anleihen in zehn verschiedenen Währungen erfolgreich bei Investoren im In- und Ausland platziert werden. Neben einer stabilen und verlässlichen Investorennachfrage aus Europa (einschließlich Deutschlands) investierten auch Zentralbanken aus dem außereuropäischen Raum wieder deutlich mehr in KfW-Anleihen.
Service: Eine tabellarische Übersicht zu den Geschäfts- und Förderzahlen steht unter www.kfw.de unter Medien/Pressematerial/Präsentationen und Geschäftszahlen zum Download bereit.
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/41193/2045125/kfw/api