Entgegenkommen des Fondsanbieters nach Bündelung von Anlegerinteressen und Anmeldung von Schadenersatzansprüchen
Berlin (ots) – Mit Medienfonds haben Tausende Anleger viel Geld verloren. Jetzt wird zumindest den 526 Anlegern des Medienfonds MHF Delbrück Film Produktion 2003 GmbH Co. KG ein Angebot zum Rückkauf ihrer Beteiligung durch die Kallang GmbH der ABN AMRO Gruppe unterbreitet.
Im Juni 2010 informierte die Geschäftsführung die Anleger des Medienfonds MHF Delbrück 2003, dass nach Auffassung des Finanzamtes der Fonds nicht Hersteller der Filme und die Schuldübernahmegebühr mit ihrem Barwert zu aktivieren sei. Daraus folge bereits eine weitgehende Aberkennung der steuerlichen Verluste des Investitionsjahres. Außerdem seien durch die Bildung einer Koproduktionsgesellschaft im Ausland auch die noch anerkannten anfänglichen steuerlichen Verluste nicht in Deutschland abzugsfähig. Die Anleger müssen daher mit hohen Steuernachforderungen nebst Zinsen in Höhe von 6 % p. a. rechnen. Darüber hinaus wurden die Anleger informiert, dass die Staatsanwaltschaft München wegen des Anfangsverdachts der Steuerhinterziehung ermittelt.
Zahlreiche Anleger haben sich gewehrt und ihre Schadensersatzansprüche gegenüber den verantwortlichen Unternehmen der ABN AMRO Gruppe angemeldet, dem Bankhaus Delbrück Bethmann Maffei AG, das die Beteiligung größtenteils vermittelt hat, und deren Tochterunternehmen, der DBM Fonds GmbH, die als Gründungsgesellschafterin und Initiatorin des Fonds fungiert.
Nun liegt den Anlegern ein Angebot vor, mit dem sie 10 % mehr als das eingesetzte Kapital zurückerhalten, im Gegenzug jedoch den Nachteil aus der anstehenden Steuerrückforderung nebst Rückforderungszins tragen. Mit der Annahme des Angebotes verzichten die Anleger zudem auf alle weiteren Schadensersatzansprüche.
Rechtsanwältin Antje Radtke aus der Kanzlei Schirp Schmidt-Morsbach Neusel empfiehlt die Annahme des Angebots, soweit nicht besondere Verhältnisse im Einzelfall entgegenstehen: „Die Initiatorenseite stellt sich endlich ihrer Verantwortung und leistet einen Beitrag zur Lösung der Probleme. Den Anlegern wird die Möglichkeit unterbreitet, ihre Beteiligung zurückzugeben und ihren Schaden ohne ein weitere Kosten verursachendes Klageverfahren zu minimieren.“
Der Vorstandsvorsitzende des Aktionsbundes Aktiver Anlegerschutz e. V. Thomas Lippert rät seinen Mitgliedern ebenfalls zur Annahme des Angebotes: „Der Lösungsvorschlag, zu dem die Bündelung von Anlegerinteressen und die Anmeldung von Schadenersatzansprüchen geführt haben, ist aus unserer Sicht fair.“
Um auch bei anderen Medienfonds stärker mit Mit-Anlegern kooperieren und mehr gegen die Verantwortlichen erreichen zu können, können sich die Anleger auf der Website www.aktionsbund.de auch untereinander direkt austauschen.
Es hat den Anschein, dass die Welle von Schadensersatzforderungen erste Wirkungen zeigt. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass auch die Anleger anderer Fonds zu ihrem Recht kommen.
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/56610/1767805/aaa_aktionsbund_aktiver_anlegerschutz/api