Hamburg (ots) – Etwa drei Viertel der IT-Abteilungen in Deutschland fokussieren ihre Testaufwände auf regelmäßig wiederholte manuelle Funktionsüberprüfungen. Das Problem: Selbst Standardtests werden häufig von erfahrenen Spezialisten durchgeführt, die dann im eigentlichen Geschäftsbetrieb fehlen. Eine stärkere Automatisierung könnte den Testablauf deutlich effizienter gestalten. Zudem sind Unternehmen so in der Lage, zielgenauer zu testen. Das ergibt eine aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.
Vor allem der gestiegene Aufwand für Software-Tests zwingt Unternehmen zum Abschied von improvisierter Handarbeit. Denn Qualitätssicherung geht heute über die Gewährleistung einer fehlerfreien Software hinaus. Dazu gehört inzwischen genauso die Prüfung, ob alle geplanten Anforderungen fachlich und technisch vollständig sowie korrekt umgesetzt sind. „Dieser Aufwand ist häufig mit der bestehenden Testmannschaft nicht zu schaffen. Entweder fehlen Tester oder ihr Einsatz rechnet sich nicht“, sagt Lars Hinrichsen, Managed-Testing-Experte von Steria Mummert Consulting. Dazu kommen enge Zeitfenster zum Durchführen aller notwendigen Prüfaufgaben. Die Fristen sind teilweise so knapp kalkuliert, dass viele Unternehmen nicht mehr sämtliche Testfälle durchspielen. Sie nehmen damit Qualitätseinbußen bewusst in Kauf oder bessern nach der Einführung der Software nach.
Durch die Automatisierung lassen sich Durchlaufzeiten erheblich verkürzen. Dazu trägt beispielsweise die Wiederverwendbarkeit von Testfällen und Testdaten bei. Gleichzeitig lassen sich Tests von unterschiedlichen Personen durchführen, so dass auch Outsourcing möglich ist.
Vor dem Einführen automatisierter Testverfahren steht einem Großteil der Unternehmen allerdings ein Zwischenschritt bevor. Denn für das Umschalten auf Automatik fehlen in vielen Betrieben standardisierte Abläufe. „Automatisierung erfordert zunächst rückverfolgbare und wiederholbare Tests, die vom individuellen Einfallsreichtum des Testers und von persönlichen Fertigkeiten weitgehend unabhängig sind“, so Lars Hinrichsen.
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