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‚Börse Online‘-Interview mit Rentenfondsmanager Michael Hasenstab, Franklin Templeton

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Frankfurt (ots) – Schwellenländer schlagen sich sehr gut in der Krise / Europa steht vor harter Zeit des Schuldenabbaus / Gelddrucken der Notenbanken hat langfristig ernste Konsequenzen

Trotz eingetrübter Konjunkturaussichten und Kurseinbruch an den Börsen haben sich Schwellenländer in der letzten Krise sehr gut geschlagen. Das sagte Michael Hasenstab, Rentenfondsmanager bei Franklin Templeton Investments, im Interview mit dem Anlegermagazin ‚Börse Online‘ (Ausgabe 10/2012, EVT 1. März). Noch vor zehn Jahren seien die aufstrebenden Nationen wie Brasilien, China oder Indonesien für externe Schocks anfällig gewesen. „Nun entwickeln sie sich stetig von Schwellen- zu Industriestaaten weiter.“ Hasenstab verwaltet insgesamt rund 150 Milliarden Dollar und investiert vorzugsweise in Staatsanleihen aufstrebender Nationen.

Die Gefahr spekulativer Blasen an den Immobilienmärkten oder bei der Kreditvergabe der Banken – etwa in China – hält Hasenstab für gering. „Seit 30 Jahren prophezeien Beobachter den Niedergang Chinas, seit 30 Jahren liegen sie falsch“, meinte der Fondsmanager gegenüber ‚Börse Online‘. Auch ein Übergreifen der europäischen Schuldenkrise auf die Schwellenländer fürchtet er nicht. „Sicher verpasst das Schuldenproblem der Weltkonjunktur einen Dämpfer. Der ist aber nicht stark genug, um das Wachstum der Schwellenländer aus der Bahn zu werfen.“

Die Lage in Europa sei durchaus schwierig. Der Kontinent stehe vor einer harten Zeit des Schuldenabbaus. „Aber ich glaube nicht an ein Armageddon. Ich glaube auch nicht, dass die Euro-Zone auseinanderfallen wird und die Krise das gesamte Finanz- und Wirtschaftssystem erschüttert“, sagte Hasenstab. In gewisser Weise sei die Krise sogar gut. „Sie motiviert Politiker zu Veränderungen“, argumentierte der Volkswirt. „Schauen Sie sich die Fortschritte in Italien unter der neuen Regierung von Premierminister Mario Monti an. Ohne die Krise wäre es wohl nie dazu gekommen.“

Der Fondsmanager fürchtet allerdings, dass die Liquiditätsspritzen der Notenbanken für die Kapitalmärkte die Teuerungsraten weltweit anheizen. „Ich bin überzeugt, dass das Gelddrucken der Zentralbanken in Europa, den USA und Japan auf lange Sicht ernste Konsequenzen hat.“ Aber man müsse bedenken, dass die EZB sich für das geringere von zwei Übeln entschieden habe. „Die Alternative – eine erneute Bankenkrise bis hin zu Staatspleiten – wäre weitaus schlimmer gewesen“, erklärte Hasenstab.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/67525/2207385/-boerse-online-interview-mit-rentenfondsmanager-michael-hasenstab-franklin-templeton-ich-glaube/api

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