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Aktionsrat Bildung fordert nachhaltige bildungspolitische Reformagenda von Bund und Ländern

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München (ots) – Prof. Rodenstock: „Mehr Bildungsqualität und Chancengerechtigkeit nötig“

Der Aktionsrat Bildung hat heute die Ergebnisse seines fünften Jahresgutachtens „Bildungsreform 2000 – 2010 – 2020“ vorgestellt. Das Gremium fordert Bund und Länder zu einer nachhaltigen Reformagenda für die Bildungspolitik auf. Prof. Dr. Dieter Lenzen, Vorsitzender des Gremiums: „Das deutsche Bildungssystem hat in der letzten Dekade seine Reformfähigkeit mit und ohne politische Unterstützung unter Beweis gestellt. Nun braucht es einen spürbaren finanziellen und strukturellen Anstoß der Politik.“

In seinem Gutachten zieht der Aktionsrat eine Zwischenbilanz der bildungspolitischen Reformbewegungen in Deutschland und gibt weitere Reformanstöße: So fordert er für den vorschulischen Bereich länderübergreifende Qualitätsstandards und Familienzentren, die auch Kindern aus bildungsfernen Schichten den weiteren Bildungsweg ebnen. Die Experten schlagen für den Primarbereich einen flexiblen Schulbeginn im Alter von vier bis sechs Jahren vor. Für den Sekundarbereich empfehlen sie mit der Zweigliedrigkeit die Vereinheitlichung des Schulwesens. Damit sollte eine stärkere Professionalisierung der Lehrerausbildung verbunden sein. Im Hochschulbereich plädiert der Aktionsrat dafür, das Akkreditierungssystem zu optimieren und die Hochschulen stärker international auszurichten.

Prof. Randolf Rodenstock, Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und Initiator des Aktionsrats Bildung, zieht aus dem Gutachten für Bayern folgende Konsequenzen: „Der Fachkräftemangel zwingt uns zu weiteren Reformanstrengungen. Deswegen brauchen wir mehr Bildungsqualität, eine höhere Bildungsbeteiligung und mehr Chancengerechtigkeit. Wir fordern daher gerade in Bayern den flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen in allen Schularten, eine Kindergartenpflicht ab dem vollendeten vierten Lebensjahr und die Entkopplung von sozialer Herkunft und Bildungsbeteiligung. Es kann nicht sein, dass die Chance, aufs Gymnasium zu kommen, für ein Akademikerkind rund sieben Mal höher ist als für ein Kind aus einer bildungsferneren Schicht. Damit können wir uns nicht zufrieden geben.“

Das vollständige Gutachten ist unter www.vbw-bayern.de/Bildungsreform abrufbar. Der von der vbw initiierte Aktionsrat Bildung konstituierte sich im Jahr 2005. Mitglieder sind Prof. Dr. Dieter Lenzen (Vorsitz), Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld, Prof. Dr. Wilfried Bos, Prof. Dr. Hans-Dieter Daniel, Prof. Dr. Bettina Hannover, Prof. Dr. Manfred Prenzel, Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, Prof. Dr. Rudolf Tippelt und Prof. Dr. Ludger Wößmann. Kontakt: Konstanze Lueg, Tel. 089-551 78-375, E-Mail: konstanze.lueg@ibw-bayern.de,www.vbw-bayern.de, www.ibw-bayern.de

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/100291/2012418/vbm_verband_der_bayerischen_metall_und_elektroindustrie_e_v/api

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