Apotheker fordern Erhalt hohen Verbraucherschutzniveaus bei Arzneimittelversorgung
Berlin – Deutschlands Apotheker fordern die Institutionen der Europäischen Union auf, in der Arzneimittelversorgung auch in Zukunft ein hohes Verbraucherschutzniveau für alle Patienten zu gewährleisten. Dazu gehören eine konstruktive Arbeit des neuen EU-Kommissars für Gesundheit und ein umsichtiges Verhandeln von Freihandelsabkommen mit Kanada und den USA. Dies fordert die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände vor Arbeitsbeginn der neuen Europäischen Kommission am 1. November. Schon nach den Wahlen zum Europäischen Parlament hatte die ABDA eine „Positionierung zu Europathemen“ veröffentlicht.
„Gemeinsam mit anderen europäischen Apothekern haben wir uns für den Verbleib eines so wichtigen Verbraucherthemas wie der Arzneimittelzulassung im Gesundheitsressort ausgesprochen – und freuen uns nun darüber, dass Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker den bewährten Ressortzuschnitt beibehalten hat“, sagte ABDA-Präsident Schmidt am Rande einer Sitzung des ABDA-Vorstands: „Dem neuen Gesundheitskommissar in Brüssel wünschen wir viel Glück und Erfolg bei seiner Arbeit.“
Bei den geplanten Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) und den USA (TTIP) warnen Deutschlands Apotheker vor einer verbraucherfeindlichen Liberalisierung von heilberuflichen Dienstleistungen. Schmidt: „Die Verantwortung für die Gesundheitssysteme in Europa liegt aus gutem Grund bei den Nationalstaaten – und nicht in Brüssel. So haben sich in Deutschland aus Verbraucherschutzgründen die Prinzipien bewährt, dass Arzneimittel in die Apotheke gehören und nur ein Apotheker eine Apotheke führen darf. Wenn nun Freihandelsabkommen dieses Subsidiaritätsprinzip aushebeln, dann ist dies das falsche Signal für alle Patienten in Europa.“
Quelle: ots