Digitale Wirtschaft

Giovanni Bruno: Was sind die kommenden Trends im digitalen Marketing?

ARKM.marketing

Stagnation ist im Online-Marketing ein Fremdwort. Monoton wiederkehrende Arbeitsabläufe und dauerhaft reproduzierbare Mindsetting-Muster kann es für die erfolgreiche Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen im E-Commerce nicht geben. Crossmediale Zielgruppenansprache, Markenaussagen als auch die genutzten Tools müssen kontinuierlich analysiert und neu bewertet werden. Auch 2019 heißt es, Online-Marketer sind Vordenker und Visionäre. Giovanni Bruno, CEO der Digital- und Kommunikationsagentur fokus digital über die kommenden Trends im digitalen Marketing.

Umdenken für mobile first und Visibility

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich ein verändertes User-Verhalten im Web abgezeichnet. Und zwar auf gleich mehreren Ebenen. Zunächst ist deutlich erkennbar, dass die Nutzer sich vermehrt über mobile Endgeräte wie das Smartphone oder Tablets informieren und dort auch direkte Interaktionen wie den Online-Kauf oder die schnell klickbare Bewerbung auf Stelleninserate durchführen.

Eine Webseite, die darauf nicht vorbereitet ist, wird im Ranking fallen und auf lange Sicht nicht mehr wahrgenommen. Hinzu kommt, dass die visuelle Darstellung inklusive der redaktionellen Texte ein anderes Format haben muss. Beispielsweise lange Absätze können auf dem Smartphone aufgrund des verhältnismäßig kleinen Displays allenfalls unkomfortabel gelesen werden, was wenig verkaufsfördernd ist. Insofern ist hier ein zügiges Umdenken der Marketer und Content-Redakteure nötig.

Crossmediale Omnipräsenz als verpflichtende Selbstverständlichkeit

War noch vor kurzer Zeit die firmeneigene Homepage die wichtigste Visitenkarte im Netz schlechthin, hat sich das inzwischen massiv verschoben und um flankierende „Owned Content“-Medien erweitert. Die Webseite wird zu einem als statisch empfundenen Web-Auftritt. Deutlich größere Bedeutung kommt dem Social-Media-Bereich mit all seinen Facetten zu. Wichtig, aber nicht neu, sind die zielgruppengerechte Ansprache und die Reaktion auf digitale Interaktionen, also Kommentare, Fragen und Erwähnungen möglichst in Echtzeit. Dabei nimmt die Medienbeobachtung bzw. das Echtzeit-Monitoring von sog. „Mentions“, also Erwähnungen in Blogs, Kommentaren, Nachrichtenseiten, usw. erheblich zu. Neu allerdings ist, dass die Online-Konsumenten mittlerweile eine omnipräsente und crossmediale Aufstellung von Unternehmen und Produkten voraussetzen.

Wer sich lediglich monodirektional aufstellt, wird nicht mehr als vertrauenswürdig und leistungsstark empfunden. Prägnant ausgedrückt bedeutet das: Digital-Marketing wird komplexer, medienübergreifender, aufwendiger und arbeitsintensiver. Eine „Nebenher-Betreuung“ von Social-Media-Aktivitäten oder SEO-Bereich wird es nicht mehr geben, weil die zu viele Risiken für mögliche Image-Schäden in sich birgt. Absehbar ist: Digitales Marketing wird vermehrt ausschließlich von Experten durchgeführt. Klein- und mittelständische Unternehmen werden die entsprechenden Dienstleistungen an fachkompetente Dienstleister outsourcen.

Veränderungen bei den Global Playern

Absehbar ist, dass Amazon sich in Sachen Online-Advertising mit dem Suchmaschinen-Giganten Google und der Social-Media-Plattform Facebook „anlegen“ wird. Der außergewöhnliche Wissensvorsprung von Amazon sind die Shopping-Daten aus den Online-Bestellungen, worauf mit entsprechenden Retargeting-Kampagnen reagiert werden kann, die sich ebenfalls auch auf weitere Webseiten ausrollen lassen. Perspektivisch wird Amazon seine bereits vorhandene Marktposition weiter ausbauen, vor allem im Bereich Künstliche Intelligenz, Logistik und Konsumentenverständnis bzw. Konsumverhalten.

Facebook hat aktuell keine nennenswerten Veränderungen angekündigt, wobei man bislang gespannt sein darf, wie sich das in den nächsten Monaten darstellt. Immerhin muss der Social-Media-Konzern sich hierzulande mit der Tatsache einer Altersverschiebung der User und einem Vertrauensverlust durch Chat-Bot-Kampagnen auseinandersetzen. Die Marketer-Welt darf davon ausgehen, dass der Gigant die passenden Antworten findet, um sich auch für die junge Zielgruppe wieder attraktiver zu machen. Durchaus interessant wird die Entwicklung des von Facebook übernommenen Messenger-Dienstes WhatsApp sein. WhatsApp wurde bereits für Werbeanzeigen geöffnet, die Frage ist nun, zu welchem Zeitpunkt das sein wird.

Bei Google werden weiterhin die Anforderungen an die Qualität von Web-Inhalten forciert. Welche das allerdings sind, wird vermehrt durch KI, Semantik-Verständnis und Self-Learning-Algorithmen bestimmt. Auf der anderen Seite steht, dass Web-Developern ebenfalls effizientere automatisierte Tools und Programme zur Verfügung stehen, wodurch die Optimierung von Sites im Backup nicht mehr dauerhaft händisch durchgeführt werden muss. Einige Berufsbilder könnten sich dadurch selbst wegrationalisieren.

Marketer-Speech auf Spracherkennungssysteme optimieren

Ebenso auf dem Vormarsch befinden sich die Smarthome-Produkte von Sicherheits-Produkten wie IP-Überwachungskameras und per Smartphone gesteuerten In- und Outdoor-Leuchten bis zu Komforttechnologien. Zu einem solchen Komforttrend entwickelt sich das Informieren und Shoppen über Speech-Systeme wie Siri, Alexa oder Cortana. Zumal diese Systeme nicht nur per Spracherkennung funktionieren, sondern die Antworten per Sprachausgabe zur Verfügung stellen, entsteht ein Dialog. Eine interessante Herausforderung im digitalen Marketing wird es sein, für diese Kommunikationsform zwischen KI und Konsument die stimmige Ansprache zu finden.

Über den Autor

Seit mittlerweile zwei Jahren ist Giovanni Bruno Co-Inhaber und Geschäftsführer der fokus digital GmbH, der direkten Fortführung seiner ehemaligen Werbe- und Digital-Agentur Bruno Marketing mit Sitz in Berlin. Als Insider und Experte blickt er seit etlichen Jahren auf die Entwicklungen der Online-Welt; zudem ist er als Keynote-Speaker auf zahlreichen themenrelevanten Kongressen vertreten und berät Unternehmen, unter anderem aus dem Gesundheitssektor, bei der Umsetzung von digitalen Kommunikations- und Imagekampagnen. Ebenso ist Giovanni Mitglied im Landesvorstand Berlin/Brandenburg der Deutschen Public Relation-Gesellschaft sowie Mitglied im IHK-Branchenausschuss für digitale Wirtschaft und IHK-zertifizierter Ausbilder für Kaufleute für Markenkommunikation und e-Commerce. Seine Prognose der Marketingtrends im Online-Sektor ist die Synergie aus Erfahrung, zahlreichen erfolgreich durchgeführten Marketingkonzepten und der analytischen Marktbeobachtung im Tagesgeschäft.

Über fokus digital GmbH

Foto: Giovanni Bruno / fokus digital GmbH

Bei fokus digital mit Hauptsitz in Berlin handelt es sich um eine Digitalagentur mit Spezialisierung auf IT und Web, Content Marketing, SEO-Optimierung, digitale Kommunikationskampagnen und benachbarte Themengebiete. Die fokus digital GmbH ist die direkte synergetische Weiterführung des einstigen Startups Bruno Marketing, das nach mehreren Jahren erfolgreicher Tätigkeit auf die nächste Expansionsstufe gehoben wurde. Im Fokus steht die Beratung aktiver und potenzieller Kunden unterschiedlichster Branchen zu Chancen und Potenzialen im rasanten Online-Business. Mit erprobten Tools sowie Expertenwissen vom Product-Placement über Anforderungen und Skills der Suchmaschinenoptimierung bis zu marktgeforderten Programmiersprachen setzen die Spezialisten digitale Marketingstrategien für sämtliche Größenordnungen skalierbar um.

Kontakt:
fokus digital GmbH
Giovanni Bruno (CEO)
Reinhardstr. 31
D-10117 Berlin
Fon: +49-(0)30-629 32 936
E-Mail: bruno@fokus-d.de
Web: https://www.fokus-d.de

ARKM.marketing
Zeige mehr

Ähnliche Artikel

Das könnte auch interessieren
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"