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Hauptszenario prognostiziert globales Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent und sich beruhigende Kapitalmärkte

Frankfurt am Main (ots) – Das globale Wirtschaftswachstum wird 2012 wieder auf einen normalen Wachstumstrend einschwenken und im Jahresdurchschnitt bei rund 3,5 Prozent verharren. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten. „In vielen Ländern weltweit ist ein Gordischer Knoten entstanden, dessen Seilenden eine hohe Staatsverschuldung sowie eine unzureichende Wettbewerbsfähigkeit sind. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der Gordische Knoten kann gelöst werden“, argumentiert Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, bei der Vorstellung der Studie in Frankfurt. 2013 dürfte das globale BIP-Wachstum wieder etwas stärker expandieren.

Die in den südeuropäischen Euroländern vorgenommenen Spar- und Strukturmaßnahmen schlagen sich Ende 2011 in einem höheren Rezessionsrisiko nieder. „Da nun auch Italien zu einem Wachstumspakt gezwungen wurde, dürfte die Eurozone – ex Deutschland – zum Jahreswechsel in eine milde Rezession zurückfallen. Deutschland bleibt führend im Euroraum, solange die USA und China ihr Trendwachstum halten“, so Traud. Allerdings kehren nun auch in Deutschland nach dem außergewöhnlichen Wachstumsjahr 2011 mit etwa 3 Prozent wieder normale Verhältnisse ein. Während die Helaba-Experten für Deutschland ein BIP-Wachstum von immerhin 1,2 Prozent prognostizieren, bleibt der Euroraum 2012 mit nur 0,7 Prozent Wachstum schwach. In den USA wird die Zuwachsrate beim realen BIP mit 2,2 Prozent knapp über dem Trendwachstum liegen.

Rentenmärkte – Risiken überwiegen

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird den Leitzins vermutlich bei 1 Prozent fixieren, so dass das Feld für anhaltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: Die Konjunktur dürfte sich wieder erholen, und bei einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwischen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung zehnjähriger Staatsanleihen sollte in Deutschland 2012 zwischen 1,6 Prozent und 2,8 Prozent schwanken, in den USA zwischen 1,8 Prozent und 3,0 Prozent.

Euro – mittelfristiger Aufwertungstrend

Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Kaufprogrammen belastet vorerst den Euro. Zeitweise wird der US-Dollar als zumindest vorübergehend sicherer Hafen profitieren, wobei die expansive Politik der Fed die Dollar-Stärke begrenzt. Im Verlauf von 2012 dürften die Sorgen um die Schuldenkrise in den Hintergrund treten und die Konjunktur in der Eurozone wieder Tritt fassen. Traud: „Die EZB wird ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für längere Zeit quasi ausgeschlossen hat.“ Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30 bis 1,45 bewegen.

Aktienmärkte – zyklische Erholung

Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas ruhigeren Bahnen verlaufen. Gleichwohl ist bis ins erste Quartal hinein noch mit einer erhöhten Schwankungsanfälligkeit zu rechnen. „Erst wenn die konjunkturellen Frühindikatoren im ersten Quartal ihren Boden erreicht haben und sich die Wachstumsperspektiven allmählich wieder aufhellen, wird auch der Risikoappetit längerfristig orientierter Investoren wieder zunehmen“, so Traud. Mögliche Kursrückschläge bis maximal in den Bereich der September-Tiefstände sollten daher zum Einstieg genutzt werden. Der DAX dürfte sich bis Jahresende 2012 wieder an die 7.000- Punkte-Marke heranarbeiten.

Asset Allocation

Eine Entspannung der Euro-Staatsschuldenkrise sowie wieder günstigere Wachstumsperspektiven tragen dazu bei, dass der Risikoappetit der Investoren zunimmt. Deshalb sollten Aktien zu Lasten von Renten übergewichtet werden. Bei Euro-Staatsanleihen ist aufgrund der negativen Ertragserwartungen eine klare Untergewichtung und bei der Geldmarktanlage eine neutrale Dotierung ratsam. Gleichzeitig ist eine defensive Laufzeitenallokation bei Renten angesagt. Bei Rohstoffen und Gold ist tendenziell eine Dotierung auf Benchmark-Niveau empfehlenswert.

Die komplette Studie finden Sie als Download unter http://volkswirtschaft.helaba.de

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/55060/2156485/helaba-kapitalmarktausblick-2012-hauptszenario-prognostiziert-globales-wirtschaftswachstum-von-3-5/api

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