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Industrie 4.0 ist in zehn Jahren da

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Frankfurt am Main – Die Smart Factory wird bis spätestens 2025 real und verbessert damit die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in großem Maß. Davon sind nach einer aktuellen VDE-Studie fast drei Viertel der befragten 1.300 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik überzeugt. Jedes dritte befragte Unternehmen befasst sich bereits konkret mit Industrie 4.0, 70 Prozent befinden sich in der Analysephase. In operativen Einzelprojekten beschäftigt sich etwa ein Drittel mit dem Thema, in der Planungs-/Testphase etwa ein Viertel. Der Studie zufolge werden der Automobil- und Maschinenbau, gefolgt von der Elektrotechnik und Logistik am meisten profitieren. Jeder zweite glaubt, dass vor allem der Mittelstand bei Industrie 4.0 gewinnen wird. Allerdings ist die Mehrheit der Befragten auch davon überzeugt, dass sich der internationale Wettbewerb um die Technologieführerschaft in der Produktion in den nächsten Jahren stark verschärfen wird und Deutschland aufpassen muss, angesichts der US-Dominanz bei der technischen Software und Internet-Plattformen bzw. deren Verknüpfung zu Anwendungen in Handel und Industrie („Big Data“) im Innovationswettlauf um Industrie 4.0 nicht zurückzufallen. Jeder vierte Befragte befürchtet, dass die deutsche Industrie zu lange an klassischen Produktionsmethoden festhält.

Quellenangabe: "obs/VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik"
Quellenangabe: „obs/VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik“

Verband fordert Agenda 2025 für Industrie 4.0

Waren vor zwei Jahren noch 51 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass Deutschland zum Leitanbieter für Industrie 4.0 wird, glauben dies aktuell nur noch 40 Prozent. Der Umfrage zufolge bahnt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amerika, Europa und Asien im Wettlauf um die Technologieführerschaft an – mit Vorteilen für Amerika und Asien. 30 Prozent sehen die USA als Vorreiter, während 25 Prozent Japan und 19 Prozent Deutschland an der Spitze sehen. Jeder zweite Befragte glaubt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern immer noch zu wenig in die Erforschung und Entwicklung von Cyber-Physical Systems investiert. Vor diesem Hintergrund plädieren 61 Prozent dafür, den Mikroelektronik-Standort Deutschland zu stärken. „Statt die Produktion aus der Hand in Richtung Asien zu geben, muss die gesamte Innovationskette vom Chip-Design bis zur Fertigung vor Ort in Europa, vom Mikrochip über Embedded Systems bis zu cyber-physischen Systemen verfügbar sein“, fordert VDE-Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer. „Wir müssen uns unserer Stärke in der Automatisierungstechnik und der Prozess- und Fertigungsindustrie bewusst sein. Das positive Abschneiden der USA fußt sicherlich auf der Wahrnehmung des hohen Tempos der US-Industrie bei der Vorstellung neuer Ideen im Bereich der Office- und Consumer-IT und entsprechenden Initiativen in der Öffentlichkeit. Die Subventionspolitik asiatischer Länder im Bereich Mikroelektronik tut ihr Übriges“, kommentiert VDE-Chef Zimmer das eher magere Abschneiden Europas. Auch wenn mehr als ein Drittel der Befragten in der Smart Factory ein Risiko für die klassische Industrie sehe, so ist Zimmer überzeugt, dass Deutschland letztendlich seine Stärken in der Elektroindustrie ausspielen kann.

Allerdings muss hierfür noch viel getan werden. Das derzeit größte Hindernis für die Ausbreitung von Industrie 4.0 in Deutschland ist für sieben von zehn Befragten die IT-Sicherheit. Für fast jeden zweiten fehlende Normen und Standards, Migrationsprobleme von klassischer Industrie zu Industrie 4.0 sowie unzureichende branchenübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Hohe Investitionskosten und Komplexität sind für jeden dritten große Hindernisse, fehlende Anwendungsfälle sowie Geschäftsmodelle und die unzureichende IKT-Infrastruktur sieht etwa ein Viertel als Barriere an. Nichtsdestotrotz sind 51 Prozent der befragten VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen davon überzeugt, dass Industrie 4.0 ein wichtiger Pfad zur anhaltenden Re-Industrialisierung Europas sei. Vor zwei Jahren glaubten dies nur 39 Prozent.

Über den „VDE-Trendreport Elektro- und Informationstechnik 2015: Innovationen – Märkte – Arbeitsmarkt“:

An der Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen nahmen 242 Personen teil. 93 Prozent der Befragten kamen aus Deutschland, überwiegend aus der Elektrotechnik (49 Prozent) und Energietechnik (26 Prozent). 62 Prozent arbeiten in einem Unternehmen, 38 Prozent in einer Hochschule oder einem Forschungsinstitut. Die Anzahl der Mitarbeiter in den befragten Unternehmen lag im Mittel bei 2.869 Personen, der Anteil der Elektroingenieure an allen Mitarbeitern bei 18,5 Prozent. Bei den befragten Hochschulen handelt es sich vor allem um Fachhochschulen (75 Prozent). Am stärksten vertreten waren die Fachbereiche Elektrotechnik und Informationstechnik (44 Prozent) sowie Elektrotechnik (41 Prozent).

Quelle: ots

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