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War for talents: „Wo sind die Talente, die die Tourismusbranche braucht?“

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Frankfurt – Bei einer hochkarätigen Podiumsdiskussion des Travel Industry Club am 15. Juli 2014 im Westin Grand in München kam eine Frage auf die Agenda, die derzeit vielen Branchen unter den Nägeln brennt: Wie kann die Attraktivität des Berufsfeldes erhöht werden? Das Thema Fachkräftemangel und Strategien, diesen zu beheben, bewegt schließlich auch die Tourismusbranche. Der Travel Industry Club beleuchtete den „War for Talents“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln und diskutierte diese Frage in einer mit fünf Experten hochkarätig besetzten Podiumsrunde.

In seinem Impulsvortrag machte Steffen Gemmel, Director München der Personalberatung Michael Page, eines deutlich: Erfolgreiches Personalmanagement dürfe sich nicht nur auf die Rekrutierung konzentrieren, sondern es gehe auch darum, Mitarbeiter zu entwickeln und dadurch zu binden. Die Palette der Maßnahmen sei breit gefächert und reiche von materiellen Anreizen und Weiterbildungsmöglichkeiten bis zu schlichter menschlicher Anerkennung. Wobei im Zeitalter der „Generation Y“ laut Gemmel die „rein finanziellen Anreize an Gewicht verloren haben“.

Quellenangabe: "obs/Travel Industry Club/Dominik Bindl"
Quellenangabe: „obs/Travel Industry Club/Dominik Bindl“

Ulf Brychcy, Director Corporate Communications bei BBDO Germany, der die Diskussion leitete, stellte anschließend die Kernfrage: „Wo findet die Tourismusbranche die Talente, die sie braucht?“ Silke Schamel, Area Director of Human Resources Germany South & Switzerland bei Starwood Hotels & Resorts, betonte in ihrer Antwort zunächst den Stellenwert der brancheneigenen Ausbildung: „Wir müssen mehr Attraktivität für unsere Berufe kreieren.“ Es gelte vor allem, die vielfältigen Karrieremöglichkeiten und die Internationalität des Berufsfeldes herauszustellen. „Dabei können wir gar nicht früh genug anfangen – am besten gleich in der Schule.“ Auch Seiteneinsteiger – bis zur Bäckereifachverkäuferin – könnten für die Branche gewonnen werden. Diesen Aspekt erläuterte auch Moritz von Petersdorff-Campen, Geschäftsführer der SuitePad GmbH in Berlin.

Nicola Vogt, Prokuristin bei Wilde & Partner Public Relations, verwies hingegen auf die Hochschulabsolventen als potentielles Reservoir. Die einschlägigen Studiengänge könnten mittlerweile viele, sehr gut qualifizierte, Bewerber zur Verfügung stellen. Allerdings müsse man diesen jungen Menschen im Zeitalter der Praktika und befristeten Verträge eine längerfristige Perspektive bieten, um sie zu überzeugen. Auch Prof. Dr. Helmut Wachowiak, Fachbereichsleiter Tourismusmanagement an der Internationalen Hochschule Bad Honnef, argumentierte in diese Richtung und berichtete, dass der von ihm betreute Studiengang in den letzten 30 Jahren von 25 auf über 3.200 Studenten angewachsen sei. Eine Tourismusausbildung sei für viele Jugendliche attraktiv, auch wegen der internationalen Perspektiven: 25 bis 30 Prozent der Absolventen gehen – und hier liege ein Problem für die deutsche Touristikbranche – nach dem Abschluss zunächst einmal ins Ausland.

Im umgekehrten Weg, der Rekrutierung von ausländischen Fachkräften – vor allem aus Europa – für deutsche Unternehmen, sieht Martin Pundt eine Möglichkeit, die noch zu wenig genutzt werde. Allerdings spielen hier auch bürokratische Hindernisse eine Rolle, die allzu oft von politischer Rhetorik verdeckt würden. Als Beispiel nannte Pundt das Programm zur Gewinnung von Auszubildenden aus Spanien. „Das wurde nach der Bundestagswahl sang- und klanglos eingestellt. Ich war bitter enttäuscht.“

Bei einem Aspekt waren sich alle Diskutanten einig: Die Attraktivität des Berufsfeldes Touristik muss mehr und besser kommuniziert werden. Dies sei „eine Aufgabe, bei der wir alle einem Strang ziehen müssen“, brachte Silke Schamel die Runde auf den Punkt.

Quelle: ots

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