Highlights

Ergebnisstabilität auf hohem Niveau

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Frankfurt am Main (ots) –

– Konzernergebnis 398 Mio. Euro – Träger erhalten 8 Prozent

Dividende

– Kernkapitalquote steigt auf 9,6 Prozent

– Ergebnisanstieg in 2011 angestrebt

– EU-Stresstests nur mit aufsichtsrechtlich gültigen

Eigenkapitalregeln durchführen

Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hat ihr Konzernergebnis vor Steuern mit 398 Mio. Euro (2009: 408 Mio. Euro) auf hohem Niveau gehalten. Die Geschäfts- und Ertragsentwicklung im Jahr 2010 war geprägt von einem positiven operativen Geschäftsverlauf, begleitet von einer entspannten Entwicklung der Kreditrisikovorsorge sowie stabilen Verwaltungsaufwendungen.

Die Qualität des Konzernergebnisses macht Hans-Dieter Brenner, Vorstandsvorsitzender der Helaba, an vier Punkten fest:

1. Nachhaltige Rückkehr zum stabilen Ertragsniveau von vor der Finanzmarktkrise. Brenner: „Die Helaba ist ein kundenorientiertes, eng mit der Realwirtschaft und der Region verbundenes Kreditinstitut. Dies ist die Basis unseres anhaltenden Erfolges, an der wir auch in Zukunft unter allen denkbaren strategischen Szenarien festhalten wollen.“

2. Höhere Dividende und weitere Substanzstärkung. Brenner: „Den um mehr als 50 Prozent gestiegenen HGB-Einzelabschluss haben wir genutzt, um nach der Bedienung der stillen Einlagen die Kapitalbasis der Bank weiter zu stärken. Rund 123 Mio. Euro wurden zur Erhöhung des Kernkapitals den Gewinnrücklagen und 70 Mio. Euro den § 340f-Reserven zugeführt. Die Träger der Bank kommen in den Genuss einer von drei auf acht Prozent erhöhten Dividende.“

3. Weiterer Ausbau der Eigenkapitalbasis. Zum Jahresende 2010 stieg die Kernkapitalquote im Konzern von 8,8 Prozent 2010 auf 9,6 Prozent, die gesamte Eigenmittelquote erreichte 14,4 Prozent. Die Gewinnthesaurierung und die Realisierung bevorstehender Veräußerungserlöse werden die Kapitalquote weiter stärken. Brenner: „Die mit Basel III steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen und Markterwartungen veranlassen uns dazu, unsere Geschäftssteuerung auch weiterhin am Ziel der Eigenkapitalstärkung auszurichten.“

4. Robuste Verfassung. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern beträgt im Konzern 7,9 Prozent, die Cost-Income-Ratio liegt bei 61 Prozent. Inzwischen hat das interne Helaba-Modell zur Steuerung von Liquiditätsrisiken die aufsichtsrechtliche Abnahme erhalten. Dies dokumentiert die Qualität unserer Risikomanagement-Systeme.

Wesentliche Elemente des Konzernabschlusses

Bilanz

Die Bilanzsumme des Konzerns liegt mit 166 Mrd. Euro leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Brenner: „In den letzten beiden Jahren haben wir damit einen gezielten und strategisch beabsichtigten Rückbau der Handelsaktiva und der Interbankenforderungen realisiert.“ Die Forderungen an Kunden verzeichnen einen Anstieg auf 88 Mrd. Euro. Inklusive der Forderungen an die Verbundpartner der Helaba machen die Kundenforderungen einen Anteil von gut 60 Prozent an der Bilanzsumme aus.

Auf der Passivseite haben sich spiegelbildlich die Handelspassiva um 9 Prozent reduziert. Die verbrieften Verbindlichkeiten konnten um knapp 5 Prozent auf gut 40 Mrd. Euro gesteigert werden. Sie bilden zusammen mit den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (41 Mrd. Euro) die wichtigsten Refinanzierungsquellen des Konzerns.: „Durch die gewollte Reduktion der Bilanzsumme und die Steigerung des Anteils der Kundenforderungen verbessern wir die Qualität unserer Bilanz. Dies hat auch eine positive Auswirkung auf die zukünftig anzuwendende Leverage Ratio, bei der die Bestände ohne Risikogewichtung zugrunde gelegt werden“, so Dr. Detlef Hosemann, Finanzvorstand der Helaba, der das Zahlenwerk erläutert.

Gewinn- und Verlustrechnung

Der Zinsüberschuss liegt mit über 1 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Die Steigerung des Zinsüberschusses aus dem Kundengeschäft konnte die Belastungen durch das niedrigere Zinsniveau und die Abwertung des US-Dollars kompensieren. Über ein Viertel des Zinsüberschusses entfällt auf das Retailgeschäft der Frankfurter Sparkasse.

Bedingt durch die schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft fiel der Risikovorsorgebedarf deutlich niedriger aus als erwartet: Die Risikovorsorge sank von 487 Mio. Euro auf 285 Mio. Euro.

Der Provisionsüberschuss konnte in 2010 deutlich von 227 auf 249 Mio. Euro gesteigert werden. Ein Teil dieser Steigerung ist auf die Verschmelzung der früheren Investitionsbank Hessen auf die WIBank im August 2009 zurückzuführen. Zudem wurde erstmals der Provisionsüberschuss der seit Ende 2009 vollkonsolidierten Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ausgewiesen.

Das Handelsergebnis liegt bei 148 Mio. Euro. Der Rückgang ist darin begründet, dass im Vorjahr Wertaufholungen im Nachgang der Finanzmarktkrise das Ergebnis geprägt haben. Die Staatsschuldenkrise in einigen Ländern der Euro-Zone führte zu einer sehr volatilen Entwicklung des Handelsergebnisses. Insgesamt konnte aber ein gutes Handelsergebnis erzielt werden. Der Rückgang des Ergebnisses aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten von 92 Mio. Euro in 2009 auf 5 Mio. Euro in 2010 ist ebenfalls vor dem Hintergrund der Wertaufholungen des letzten Jahres zu sehen.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen inklusive der At-Equity bewerteten Unternehmen beträgt minus 25 Mio. Euro, nach minus 18 Mio. Euro im Vorjahr. Zur Ergebnisverschlechterung trugen insbesondere die Abschreibungen auf Beteiligungen bei.

Das sonstige betriebliche Ergebnis umfasst im Wesentlichen Mieterträge und Betriebskosten aus nicht selbst genutzten Immobilien und Leasingerträge. Es hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich von 290 Mio. Euro auf 357 Mio. Euro verbessert. Die Ergebnisbeiträge aus dem Immobiliengeschäft konnten von 114 Mio. Euro auf 140 Mio. Euro deutlich gesteigert werden, was im Wesentlichen auf Bestandserhöhungen zurückzuführen ist.

Bedingt durch die Veränderungen im Konsolidierungskreis, die sich erstmals 2010 ganzjährig in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewirkt haben, ist der Verwaltungsaufwand um 2,7 Prozent auf knapp 1,1 Mrd. Euro gestiegen. Der Personalaufwand erhöhte sich von 498 Mio. Euro auf 536 Mio. Euro. Bereinigt um Konsolidierungseffekte hat der Verwaltungsaufwand um 25 Mio. Euro abgenommen. Im Konzern wurden durchschnittlich 6.180 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt. Dies entspricht einem Zuwachs von 290. Dieser Anstieg ist ausschließlich konsolidierungsbedingt.

Hosemann ist mit der Qualität des Ergebnisses zufrieden: „Insgesamt zeigen die letzten Jahre, dass die Helaba unter verschiedenen Marktbedingungen konstant gute Erträge erwirtschaftet. Während im Vorjahr eine durch die Wirtschaftskrise bedingte außerordentlich hohe Risikovorsorge im Kreditgeschäft von einem sehr guten Handelsergebnis kompensiert wurde, normalisierten sich die Größenordnungen im Jahr 2010. Deshalb bewerte ich das Ergebnis 2010 als qualitativ besser.“

Erfolge des Geschäftsjahres 2010

Die Steuerung der Konzern-Geschäftsentwicklung steht vor allem im Zeichen der Stärkung der Ertragskraft sowie der Sicherung und des Ausbaus der Kernkapitalbasis. Brenner: „Deshalb beteiligen wir uns nicht am Wettbewerb um Geschäftsabschlüsse mit nicht auskömmlichen Konditionen.“ Mit einem mittel- und langfristigen Neugeschäft von 10,5 Mrd. Euro erreichte die Bank den geplanten Zielkorridor. Davon entfielen 4,5 Mrd. Euro auf Immobilienkredite, 3,1 Mrd. Euro auf das Corporate-Finance-Geschäft und jeweils 1 Mrd. Euro auf das Sparkassengeschäft und das Geschäft mit öffentlichen Gebietskörperschaften. Diese Fokussierung auf Kerngeschäftsfelder entspricht der realwirtschaftlichen Ausrichtung des Helaba-Konzerns.

Die Mittel zur fristenkongruenten Refinanzierung dieses Neugeschäftsvolumens konnten problemlos am Markt beschafft werden. Insgesamt platzierte die Helaba Pfandbriefemissionen in Höhe von 3,8 Mrd. Euro. Das ungedeckte Refinanzierungsvolumen betrug 7,2 Mrd. Euro. Für die Refinanzierungsbasis des Konzerns tragen die Kundeneinlagen des Retailgeschäftes zur Stabilisierung und Diversifizierung der Refinanzierungsstruktur bei.

Im Immobilienkreditgeschäft haben Qualität und Risikobeherrschung bei angemessenem Ertrag Vorrang vor Volumenwachstum. Das Geschäftsvolumen ist vor diesem Hintergrund leicht um 1,4 Mrd. Euro auf 36,2 Mrd. Euro gesunken. Zum Konzernergebnis hat dieser Geschäftsbereich 189 Mio. Euro beigetragen.

Im Geschäftsfeld Corporate Finance wurde der Kurs der vorsichtigen Kreditpolitik weiter verfolgt. Entsprechend reduzierte sich das Geschäftsvolumen leicht auf 33,9 Mrd. Euro. Der Ergebnisbeitrag dieses Geschäftssegments beläuft sich auf 180 Mio. Euro.

Das Geschäftsfeld Financial Markets hat sich trotz des schwierigen und volatilen Marktumfeldes weiter gut entwickelt. Dank unserer vorsichtigen Positionierung haben sich die Auswirkungen der Schuldenkrise in einzelnen Euroländern in Grenzen gehalten. Das Kundengeschäft profitierte von der deutlichen gesamtwirtschaftlichen Erholung in Deutschland. Der Ergebnisbeitrag des Geschäftssegments beläuft sich auf 156 Mio. Euro.

Im Geschäftsfeld Asset Management hat die Helaba Invest ihre Position als eine der führenden Kapitalanlagegesellschaften weiter ausgebaut. Ihr Marktanteil (nach Fondsvolumen) liegt inzwischen bei 8,5 Prozent. Zum Konzernergebnis trägt das Geschäftsfeld Asset Management 27 Mio. Euro bei. Gut angelaufen ist auch das Geschäft der Frankfurter Bankgesellschaft Zürich/Frankfurt. Hier hat die Helaba zum 1. September 2010 ihr Produktangebot für Sparkassen im Private Banking und in der Vermögensverwaltung gebündelt.

Die Verbundzusammenarbeit mit den Sparkassen in Hessen und Thüringen bewegt sich mit einer Verbundquote von 75 Prozent auf hohem Niveau. Parallel dazu stößt das Verbundangebot bundesweit auf gute Resonanz. Auch hier gilt das Prinzip, Partner der Sparkassen zu sein und nicht deren Konkurrent. Über den neuen Geschäftsbereich „Verbundbank Überregional“ soll das Geschäftspotenzial außerhalb der Kernregion gezielt ausgeschöpft werden.

Das Geschäftsvolumen der WIBank ist 2010 kräftig um 22 Prozent auf 9,3 Mrd. Euro gestiegen. Die Bilanzsumme hat sich um fast 20 Prozent erhöht auf 8,8 Mrd. Euro. Diese positive Entwicklung ist maßgeblich auf das hessische Konjunkturprogramm zurückzuführen.

Die Frankfurter Sparkasse weist einen Jahresüberschuss nach HGB von 60 Mio. Euro aus. Das Institut stärkt die Gewinnrücklagen mit 20 Mio. Euro. Der Bilanzgewinn beträgt 40 Mio. Euro. Die Sparkasse erreicht ihr bestes Vorsteuerergebnis seit Bestehen. Der Beitrag der Frankfurter Sparkasse zum Konzernergebnis vor Steuern beträgt 115 Mio. Euro nach 77 Mio. Euro im Vorjahr.

Herausforderungen und Chancen 2011

Die zentrale strategische Herausforderung der nächsten Jahre ist für die Helaba wie für die übrige Kreditwirtschaft mit dem neuen Regelwerk Basel III verbunden. Wegen der mit Basel III wachsenden qualitativen und quantitativen Anforderungen an die Kapitalausstattung von Kreditinstituten hat die Helaba 2010 ihre Kapitalbasis weiter gestärkt und ihre Risikotragfähigkeit weiter ausgebaut. Brenner: „Für unsere Eigenkapitalplanung benötigen wir einen stabilen Rechtsrahmen. Sobald dieser vorliegt, werden wir mit den Trägern der Bank Maßnahmen ergreifen, die unsere stillen Einlagen dauerhaft als hartes Kernkapital nach Basel III qualifizieren. Ich bin sicher, dass die Helaba die Anforderungen gut und zeitgerecht erfüllen wird. Aus meiner Sicht besonders wichtig ist, dass die Umsetzung von Basel III auf dem Weg einer EU-Richtlinie und nicht auf dem verordnungsweg vollzogen wird. Nur so wird es möglich sein, die Besonderheiten des deutschen Bankensystems bei der Umsetzung zu berücksichtigen.“

Die Helaba sieht sich aufgrund ihres konservativen Risikoprofils für den anstehenden EU-Stresstest prinzipiell gut gewappnet. Allerdings sieht Brenner die Gefahr einer willkürlichen Gestaltung der Spielregeln. Dies gilt für den zugrunde gelegten Kapitalbegriffs sowie die einzuhaltende Mindestquote. Brenner: „Für mich ist selbstverständlich, dass in den simulierten Stressszenarien ausschließlich die während dieses Zeitraums gesetzlich und aufsichtsrechtlich gültigen Eigenkapitalregeln und -quoten angesetzt werden. Stille Einlagen sind derzeit und während der gesamten Simulationsphase des Tests eindeutig als Kernkapital anerkannt. Dies ist europarechtlich in der CRD II und in Deutschland im KWG klar geregelt. Deshalb erwarte ich, dass sie auch entsprechende Berücksichtigung und Anerkennung finden.“

Ausblick auf die Geschäftsentwicklung 2011

Nach der kräftigen konjunkturellen Erholung 2010 wird mit einer Verlangsamung des Wachstums in 2011 gerechnet. Die Bank erwartet eine Verstetigung der operativen Erträge auf dem Niveau des Vorjahres. Die wesentlichen Geschäftsfelder sollen weiter kontinuierlich wachsen. Das Neugeschäft wird in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Durch ein anhaltendes Kostenmanagement soll ein Anstieg der Verwaltungsaufwendungen in möglichst engen Grenzen gehalten werden. Mit Blick auf die ersten beiden Monate des laufenden Geschäftsjahres und unter der Annahme, dass die gesamtwirtschaftliche Entwicklung mit einer Seitwärtsbewegung der Risikovorsorge einhergehen wird, erwartet die Helaba im Konzern für 2011 einen Ergebniszuwachs. Brenner: „Der gute Verlauf unserer operativen Geschäfts- und Ergebnisentwicklung ermutigt mich zu dieser Prognose.“

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/55060/2013918/helaba_landesbank_hessen_thueringen/api

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