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Neue C-Klasse mit Allergie-Label ausgezeichnet

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Stuttgart

Mercedes-Benz erhält für seine Pkw-Modelle das Qualitäts­siegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF – European Centre for Allergy Research Foundation). Damit ist Mercedes‑Benz der einzige Fahrzeughersteller, der dieses Siegel trägt. Mit dem ECARF-Qualitätssiegel zeichnet ECARF Produkte aus, deren Allergiker­freundlichkeit sie wissenschaftlich überprüft hat. Neben umfangreichen Tests auf Inhalations- und Kontaktallergene analysiert Mercedes-Benz seit 22 Jahren die Innenraumemissionen aller Baureihen. Und ein Team aus Olfaktorik-Experten sorgt für ein gleichbleibend angenehmes Geruchsniveau in Mercedes-Benz Fahrzeugen.

„Wir freuen uns, dass die Allergiefreundlichkeit unserer Mercedes-Benz Pkw mit dem ECARF-Siegel nun auch von unabhängiger Seite wissenschaftlich belegt ist“, so Dr. Jörg Breuer, Director Certification, Regulatory Affairs & Environment der Daimler AG. „Denn die stetige Verbesserung der Luftqualität im Innenraum ist seit Jahrzehnten ein wesentlicher Aspekt der Bauteil- und Werkstoffentwicklung für Mercedes-Benz Fahrzeuge.“

„Nach unserer Einschätzung ist Mercedes-Benz derzeit Benchmark für die Allergenoptimierung bei Fahrzeugen“, so Professor Dr. med. Dr. h. c. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) mit Sitz an der Charité in Berlin.

Die neue C-Klasse ist das jüngste Modell von Mercedes-Benz, das das ECARF-Qualitätssiegel erhalten hat. Die Bedingungen des Zertifikats erfüllen alle in den letzten Jahren auf den Markt gebrachten Baureihen von der A- bis zur S-Klasse. Auch für alle künftigen Pkw-Baureihen von Mercedes-Benz stehen die Kriterien des ECARF-Siegels im Lastenheft.

Die Luft ist rein, das gilt bei Mercedes-Benz dabei gleich für drei Bereiche: Neben der Vermeidung von Allergenen geht es um die Reduktion der Innenraumemissionen sowie um ein gleichbleibend angenehmes Geruchsniveau. „Seit 1992 messen wir die Innenraumemissionen unserer Fahrzeuge und konnten sie kontinuierlich reduzieren“, so Dr. Breuer. „Heute gibt es einen strengen internen Grenzwert, den alle Mercedes-Benz Pkw erfüllen müssen, Kompaktfahrzeuge und Roadster ebenso wie große Kombis und SUV-Modelle.“

Aktuell beschäftigt sich ein gutes Dutzend Experten in Entwicklung und Werkstofftechnik mit der Qualität der Innenraumluft in neuen Modellen. Im kommenden Jahr wird das Team zudem ein neues Testzentrum im Mercedes-Benz Technology Center in Sindelfingen beziehen – auch das unterstreicht den Stellenwert dieses Themas.

Schon in der frühen Entwicklungsphase eines Fahrzeugs, bis zu sechs Jahre vor Produktionsstart, wird beim Werkstoff-Konzept auf eine Minimierung der Innenraumemissionen geachtet. Bereits 1996 hat Mercedes-Benz in internen Normen Emissionsgrenzwerte festgelegt für Materialien, die für Bauteile im Fahrgast- und Kofferraum verwendet werden. Heute befinden sich rund 8000 von der Fachabteilung freigegebene Interieurmaterialien in einer Datenbank, aus der Designer und Entwickler wählen können.

Quelle: Mercedes Benz
Quelle: Mercedes Benz

Innenraumemissionen: Aufwendiger Test vieler Bauteile und aller Autos

Steht der Serienstart eines neuen Modells unmittelbar bevor, werden die Innenraumemissionen in aufwendigen Verfahren geprüft. Seit 1992 führt Mercedes-Benz diese Analysen durch. Bei der Bauteilmessung werden zahlreiche Komponenten pro Ausstattungsvariante einer Baureihe getestet – Türverkleidungen und Sitze ebenso wie Dachhimmel oder Zierteile. Um einen realistischen Eindruck zu bekommen, werden dabei keine Musterteile, sondern serienfallende Teile, also mit dem später in der Serienproduktion eingesetzten Werkzeug produzierte Teile, verwendet. Das Prüfverfahren gibt dabei unter anderem die Norm VDA 276 vor – in einer 1 m3 großen Prüfkammer werden die Bauteile bei definierter Temperatur, Feuchte und Luftwechsel gelagert und vermessen. Mit Hilfe gezogener Luftproben werden dann gasförmige Luftinhaltsstoffe qualitativ und quantitativ bestimmt.

Noch aufwendiger ist die Untersuchung des Gesamtfahrzeugs. Allein für die entsprechende Vorbereitung des Fahrzeugs, also die Bestückung mit dem Messequipment, benötigt das eingespielte Team eine dreiviertel Stunde, die Messungen selbst dauern eine volle Woche. Die Prüfkammer ist mit Edelstahl ausgekleidet, um Eigenemissionen zu vermeiden. Große Wärmestrahler simulieren die Sonne und heizen den Fahrzeuginnenraum auf. Denn unter Hitzeeinwirkung ist das Emissionsverhalten aus physikalischen Gründen stärker. Die Bestrahlungsstärke ermitteln dabei so genannte Pyranometer.

Im Fahrzeuginnenraum erfassen bis zu zehn Messfühler die Temperaturen in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise der Oberseite des Armaturen­bretts. Ein sich drehendes Paddel wirbelt die Innenraumluft durcheinander und sorgt für eine gleichmäßige Durchmischung. Die Gesamtemission im Fahrzeug wird mit Hilfe eines Messracks mit Flammenionisationsdetektor ermittelt. Das Rack ragt über die geöffnete und mit Alufolie luftdicht und emissionsneutral verkleidete Seitenscheibe des Fahrers in den Innenraum.

Wird beispielsweise nach Prüfmethode FAT AK 26 gemessen, können die Messungen beginnen, sobald 65 Grad Celsius auf Höhe der Nase des Fahrers erreicht sind. Luftproben werden aus dem Innenraum gezogen und der Luftstrom in Prüfröhrchen geleitet. Im Analyselabor wird anschließend die chemische Zusammensetzung der ausgedünsteten Substanzen ermittelt.

„Für die verschiedenen Stoffklassen, die wir analysieren, verwenden wir unterschiedliche Probenahmesysteme“, erläutert Hartmut Kovacs, Design for Environment, Leitung Innenraumemissionen bei Mercedes-Benz. „So kommen mehr als 100 Proben pro Fahrzeug zustande.“ Neben der Gesamtemission können daher auch die Emissionen einzelner organischer Verbindungen gemessen werden.

Auch das Foggingverhalten eines Fahrzeugs – also die Bildung eines Films aus kondensierbaren Stoffen an der Frontscheibe des Autos – wird von den Emissionsexperten untersucht: Am Messrack befindet sich dazu eine gekühlte Glasplatte, an der sich solche schwerflüchtigen Substanzen gegebenenfalls niederschlagen.

Neben diesem statischen Versuch wird in weiteren Versuchsreihen das Emissionsgeschehen im Innenraum bei der Nutzung des Fahrzeugs untersucht. Diese Versuche finden bei laufendem Motor und eingeschalteter Klimaanlage statt, mit und ohne Umluftschaltung. Außerdem wird einmal pro Messzyklus die Fahrertür geöffnet, um das Einsteigen zu simulieren.

ECARF-Siegel: Umfangreicher Test auf Allergene

„Nach unserer Einschätzung ist Mercedes-Benz derzeit Benchmark für die Allergenoptimierung bei Fahrzeugen“, so Professor Dr. med. Dr. h. c. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) mit Sitz an der Charité in Berlin. Allergien sind in industrialisierten Ländern mittlerweile die häufigste chronische Erkrankung: So sind in Deutschland rund 30 Prozent der Bevölkerung von dieser Krankheit betroffen. Jede zehnte Krankschreibung lässt sich mittlerweile auf eine Allergie zurückführen.

Allergiegeplagte Autofahrer haben aber nicht nur mit dem Pollenflug im Frühjahr zu kämpfen: Ausdünstungen der Materialien im Interieur sowie Berührungen mit Kontaktstoffen können ebenso zu einer verstärkten Abwehrreaktion mit Krankheitssymptomen wie Schwellung und Entzündung der Nasenschleimhaut, Heuschnupfen oder Asthma führen.

Aber nicht in einem Mercedes-Benz Fahrzeug: Zahlreiche Baureihen von der A- bis zur S-Klasse und jüngst auch die neue C-Klasse erfüllen die Kriterien des Allergie-Labels. Die Voraussetzungen dafür sind umfangreich: So werden zahlreiche Bauteile pro Ausstattungsvariante eines Fahrzeugs auf Inhalationsallergene getestet. Ferner wird der Pollenfilter in neuem und gebrauchtem Zustand auf seine Funktion überprüft.

Hinzu kommen Probandenversuche. So fanden Fahrversuche mit an starkem Asthma leidenden Personen statt, bei denen Lungenfunktionstests Aufschluss über die Belastung des bronchialen Systems gaben.

Zusätzlich wurden alle Materialien mit potentiellem Hautkontakt dermatologisch überprüft. Bei so genannten Epikutan-Tests wurden dabei an Kontaktallergien erkrankte Versuchspersonen auf die Unverträglichkeit bekannter Kontaktallergene wie Chromnickel und Farbstoffe getestet. Dazu wurden Substanzen aus dem Innenraum als potenzielle Allergene mit Pflastern für 72 Stunden auf die Haut geklebt und die Reaktion darauf nach 48 und 72 Stunden ausgewertet.

Quelle: Mercedes Benz

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