Düsseldorf – Die deutsche Papierindustrie hat im vergangenen Jahr ihre Produktion insgesamt weitgehend stabil gehalten. Einer anhaltenden Schwäche bei den grafischen Papieren stand dabei ein Wachstum der anderen Sorten gegenüber. Angesichts eines erneuten Umsatzrückgangs und unzureichender Betriebsergebnisse fürchtet die Branche mögliche Zusatzbelastungen aus der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.
„Mengenmäßig ist die Branche im vergangenen Jahr stabil geblieben. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sortenbereichen haben sich aber weiter vergrößert“, erläuterte der Präsident des Verbandes Deutscher Papierfabriken, Moritz J. Weig, auf der Jahrespressekonferenz seines Verbandes. Insgesamt produzierte die Branche 2013 mit 22,4 Mio. Tonnen Papier, Karton und Pappe 0,7 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang bei den grafischen Papieren hielt dabei an. In diesem Bereich ging die Produktion um 5,4 Prozent zurück. Verpackungspapiere und -kartons (2,4%), Hygiene- (4,1%) und Spezialpapiere (1%) legten jedoch zu. Der Umsatz der Branche war 2013 mit einem Minus von 2,3% rückläufig. Er lag bei 14,3 Mrd. EUR. Die Ertragslage hat sich wieder verschlechtert und liegt nach Weigs Worten unter dem für eine kapitalintensive Industrie notwendigen Niveau.
Befürchtungen hegt die Papierindustrie bezüglich der von der Bundesregierung geplanten Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes. So sei noch immer nicht geklärt, inwieweit energieintensive Branchen wie die Papierindustrie weiter über die Besondere Ausgleichsregelung von der EEG-Umlage befreit werden. „Dieser Punkt ist für unsere Unternehmen überlebensnotwendig“, sagte Weig. Schwer getroffen würde die Branche durch die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel angekündigte Einbeziehung der Eigenstromerzeugung in die EEG-Umlage. Allein hier würde die Branche mit ihren Bestandsanlagen mit 80 Mio. Euro im Jahr belastet.
Quelle: ots