München (ots) – Welche übergeordneten Ziele verfolgen Unternehmen der deutschen Elektroindustrie? Was unterscheidet besonders erfolgreiche Unternehmen von weniger erfolgreichen? Wie sieht die Wertschöpfungsstrategie in der Branche aus? Antworten darauf liefert die Unternehmens-Benchmark „Fit for the Future 2010“, die zusammen von ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) und Dr. Wieselhuber Partner (WP) durchgeführt wurde. Der ZVEI Future Index gibt seit bereits fünf Jahren einen Überblick über die gegenwärtige Situation, die Zukunftsperspektive und die Erfolgsfaktoren der gesamten Branche. Interessantes Ergebnis: Gerade die Spitzenunternehmen haben das Krisenjahr 2009 erstaunlich gut weggesteckt und waren weiterhin profitabel. Doch der vormals deutliche Vorsprung der Branchenführer hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit wird kleiner.
Zwischen Juli und Oktober 2010 beteiligten sich rund 300 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchensegmente am „Fit for the Future“ Benchmark. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sowie Einschätzungen und Beurteilungen von Inhabern und Top-Managern aus der Elektroindustrie gewähren neben qualitativen Ergebnissen auch Einblick in aktuelle und zukünftige Herausforderungen ihrer Unternehmen. Eine Unterteilung in vier Erfolgstypen – entwicklungsfähige, umsatzexpansive, ertragsstarke Unternehmen sowie Spitzenunternehmen – ermöglicht einen brancheninternen Vergleich.
Deutlich wird: Die gesamte Branche musste in der Krise Federn lassen – was das massive Absacken der Umsatzentwicklung von +4,7 Prozent auf -16 Prozent und der Umsatzrendite von +5,6 Prozent auf +3,3 Prozent zeigt (jeweils Median). Doch obwohl auch Spitzenunternehmen ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr nicht steigern, sondern im Schnitt mit nur -1 Prozent fast konstant halten konnten, waren gerade sie mit 9 Prozent Umsatzrendite noch hochprofitabel. Ihnen ist es in der Krise überdurchschnittlich gut gelungen, Kostenstrukturen schnell und umfassend anzupassen und damit eine deutlich überdurchschnittliche Wertschöpfung pro Kopf beizubehalten. In sämtlichen Unternehmensbereichen wurden Kosten nachhaltig und schnell reduziert.
Erstaunlich bei ertragsstarken Unternehmen: Bei einem massiven Umsatzrückgang von -25,6 Prozent gelang es ihnen trotzdem durch konsequente Ertragsorientierung mit +9 Prozent ein immer noch deutlich positives Ergebnis nach +11,5 Prozent im Vorjahr zu erzielen. Umsatzexpansive Unternehmen konnten mit einer Umsatzrendite von 0,1 Prozent und einem Umsatzrückgang von -4 Prozent gerade noch eine schwarze Null einfahren. Im Vergleich dazu fanden sich entwicklungsfähige Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von 32 Prozent und einer negativen Umsatzrendite von 6 Prozent deutlich auf der Verliererseite wieder.
Im Gegensatz zu den Vorjahren gelang es keinem der vier Unternehmenstypen sich durch ein überragendes Profil als Innovator positiv zu positionieren. „Diesen Punkt müssen die Unternehmen unbedingt im Auge behalten“, weiß Johannes Spannagl, Mitglied der Geschäftsleitung bei WP. „Denn gerade im internationalen Vergleich konnten sich deutsche Spitzenunternehmen in der Vergangenheit stets durch ihre Innovationskraft behaupten. Diesen Vorsprung anderen Wettbewerbern zu überlassen, würde die Stellung vieler deutscher Branchen-Player in Frage stellen.“
Deutliche Ertragssteigerungspotentiale für die gesamte Elektrobranche sehen die Branchenexperten von WP vor allem in einem systematischen und nachhaltigen Preismanagement. Florian Kaiser, Senior Projektleiter bei WP, ergänzt: „Unternehmen mit einem hohen Professionalisierungsgrad im Preismanagement waren in der Krise deutlich weniger vom Preisverfall betroffen als weniger professionell aufgestellte. Zudem weisen sie mit Abstand die höchsten Umsatzrenditen der befragten Unternehmen auf.“ Fazit des Benchmarks: Für alle Unternehmen der Branche heißt es nun drei zentrale Themen auf die Agenda zu setzen – Innovationsmanagement, Internationalisierung und Preismanagement. Nur wer diese Punkte nachhaltig in Angriff nimmt, kann sich in Sachen Zukunftsfähigkeit auch weiterhin vom Wettbewerb abheben.
Bei Interesse senden wir Ihnen die Studienergebnisse gerne zu.
Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/14017/1770984/dr_wieselhuber_partner_gmbh/api