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Unveränderter Leitzins der EZB stellt vieles in Frage

Lübeck (ots) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer jüngsten Sitzung vergangene Woche den Leitzins weiterhin auf dem Niveau von 0,75 Prozent belassen. Offen bleibt, ob die EZB eine Leitzinssenkung im Februar beabsichtigt. Für die Baufinanzierungszinsen in Deutschland bedeutet dies vorerst einen leichten Aufwind. In welche Richtung sich die Finanzierungszinsen für Häuslebauer in den kommenden Monaten entwickeln werden, hängt maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung Europas und dem Signal, das die EZB von ihrer Februar-Sitzung senden wird, ab.

Leitzins aus vielen Gründen unverändert

In der ersten Sitzung im neuen Jahr beschloss das Gremium der Europäischen Zentralbank (EZB) einstimmig, den Leitzins bei 0,75 Prozent zu belassen. Eine Senkung des Leitzinses sei zum aktuellen Zeitpunkt nicht geeignet, sagte EZB-Präsident Mario Draghi. Zwar sei die wirtschaftliche Entwicklung Europas noch immer mit hohen Risiken behaftet. Es gäbe aber Anzeichen für eine Stabilisierung einiger Konjunkturindikatoren auf niedrigem Niveau. Dass die EZB den seit Juni bei 0,75 Prozent liegenden Leitzins unverändert halten würde, wurde aus verschiedenen Gründen von den meisten Experten erwartet. Die Teuerungsrate hatte sich entgegen den Erwartungen im Dezember nicht verringert. Für die kommenden Monate gehen Experten aber von einer sinkenden Inflation aus, weshalb eine Leitzinssenkung dann zielführender scheint. Ob die EZB schon im Februar eine andere Entscheidung trifft, ist ungewiss. Draghi betonte, dass kein Gremiumsmitglied derzeit eine Leitzinssenkung befürwortete. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die EZB sich die letzte Maßnahme zur Ankurbelung der Konjunktur aufsparen will. Die Entwicklung der Inflationsrate war nicht alleine ausschlaggebend für die Entscheidung der EZB. Die Signalwirkung einer Zinssenkung hätte den Euro geschwächt. Erstmals in der Geschichte der Europäischen Währungsunion hätte dies zudem zu negativen Einlagenzinsen führen können, deren Nebenwirkungen schwer abschätzbar sind. Zudem hätte die Bundesbank einer weiteren Zinssenkung nicht zugestimmt. Analysiert man den bisherigen Einfluss der Leitzinssenkungen auf die Realwirtschaften Europas, so zeigt sich, dass deren Wirksamkeit eher gering war. Dass die Kreditwirtschaft und damit die Investitionstätigkeit nicht angekurbelt wurden, hängt weniger mit der Höhe des Leitzinses als vielmehr mit dem fehlenden Vertrauen der Investoren, Banken und Unternehmer in die wirtschaftliche Entwicklung der Krisenstaaten zusammen. Denn trotz des niedrigen Zinssatzes, zu dem Banken Kredite aufnehmen können, sind die effektiven Finanzierungskosten für Unternehmer und Privatpersonen nicht gesunken. Die mangelnde Wirksamkeit konventioneller geldpolitischer Maßnahmen verleitet die EZB dazu, vermehrt andere Instrumente wie z.B. der Kauf von Staatsanleihen zu nutzen.

Ungewisse Auswirkungen auf die Baufinanzierungszinsen

Weitere Leitzinssenkungen sind zwar ungewiss, aber Experten gehen davon aus, dass die EZB ihre expansive Geldpolitik bis zum Jahresende beibehalten wird. Aufgrund der genannt zweifelhaften Wirkung des Leitzinses auf die Marktzinsen einzelner Länder, gilt auch für den Baufinanzierungszins in Deutschland: Bestimmend für die Zinsentwicklung bleibt die Attraktivität deutscher Staatsanleihen im Verhältnis zu denen anderer Länder. Liegt die Spitze der Schuldenkrise, wie Finanzminister Wolfgang Schäuble und einige EU-Vertreter behaupten, hinter uns, so könnten die Baufinanzierungszinsen wieder ansteigen. Der Beschluss der EZB, den Leitzins unverändert zu belassen, stärkte den Euro und senkte insgesamt die Renditen sicherer Anlagen. Alle Anlagenformen, die – wie die Deutschen Staatsanleihen – von der Krise profitierten, könnten künftig an Attraktivität verlieren. Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein Co. AG, empfiehlt Häuslebauern vor allem eins: „Wer in den nächsten Monaten eine Immobilie erwerben möchte, sollte jetzt seinen finanziellen Spielraum prüfen und die Finanzierungseckdaten festzurren.“ Denn neben dem möglichen Anstieg der Baufinanzierungszinsen spreche ein weiteres Argument für den schnellen aber überlegten Kauf. „Neben steigenden Finanzierungskosten zeigt sich insbesondere in den Ballungszentren ein deutlicher Preisanstieg der Immobilien, so dass es sich lohnt, zu handeln, um noch attraktive Objekte zu finden und dann von diesen Entwicklungen zu profitieren, statt durch sie belastet zu werden.“ Tendenz: -Kurzfristig: seitwärts -Langfristig: steigend

Die vollständige Pressemitteilung können Sie hier herunterladen: www.bit.ly/U02356

Über Dr. Klein

Dr. Klein ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Privatkunden finden bei Dr. Klein zu allen Fragen rund um ihre Finanzen die individuell passende Lösung. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten über 700 Spezialisten anbieterunabhängig und ganzheitlich zu den Themen Girokonto und Tagesgeld, Versicherungen und Geldanlagen sowie Immobilienfinanzierungen und Ratenkredite. Schon seit 1954 ist die Dr. Klein Co. AG wichtiger Finanzdienstleistungspartner der Wohnungswirtschaft, der Kommunen und von gewerblichen Immobilieninvestoren. Dr. Klein unterstützt seine Institutionellen Kunden ganzheitlich mit kompetenter Beratung und maßgeschneiderten Konzepten im Finanzierungsmanagement, in der Portfoliosteuerung und zu gewerblichen Versicherungen. Die kundenorientierte Beratungskompetenz und die langjährigen, vertrauensvollen Beziehungen zu allen namhaften Kredit- und Versicherungsinstituten sichern den Dr. Klein Kunden stets den einfachsten Zugang zu den besten Finanzdienstleistungen. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/17116/2398713/zinskommentar-unveraenderter-leitzins-der-ezb-stellt-vieles-in-frage/api

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